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Jugendstil

Der Jugendstil (circa 1890 – 1910) löst den Historismus ab. Jugendstil ist die deutsche Bezeichnung, in Frankreich hieß der Stil „Art Nouveau“, in England „Modern style“, in Österreich „Sezessionsstil“ und in Italien „Stile Liberty“. Man findet ihn vor allen in den großen Städten Wien, Paris, Budapest und Barcelona. 

Eine einheitliche Formensprache sollte alle Kunstrichtungen vereinen: Grafik, Malerei, Architektur, Kunsthandwerk und Mode. Architektur und Innenausstattung sollten nunmehr aus einem Guss sein und nicht mehr irgendwie bunt zusammengewürfelt. Das Aussehen sollte dabei aber individuell und natürlich bleiben. Die Künstler bildeten Formen aus der Natur mit „harten“ Materialien (Glas und Eisen) nach. Blumen und Blätter in unregelmäßigen geschlungenen Formen, asymmetrische, flächenhafte, tierische und geometrische Ornamente mit schwungvoller, rhythmischer Linienführung sind typisch für den neuen Stil. 

Die Häuser erhielten wie aus Ton geformte Fassaden. Das durch die neuen formbaren Baumaterialien wie Beton und Stahl möglich wurde. Rechte Winkel und scharfe Kanten gab es nicht.

Am meisten wurden repräsentative Villen und Wohnhäuser für das wohlhabende Bürgertum gebaut. Es entstanden aber auch viele nützliche Gegenstände: Kacheln, Lampen, Klohäuschen und U-Bahn-Stationen konnten industriell in Serie gefertigt werden.

So entstand ein spannungsvolles Verhältnis durch die Kombination verschiedener Künste. Aus dem Jugendstil entwickelte sich das Bauhaus und der Funktionalismus des 20. Jahrhunderts.