Der Historismus leitet sich vom lateinischen „historia“ ab und heißt einfach nur „Geschichte“. Während dieser Zeit (circa 1850 – 1910) versuchten die Menschen alle alten Baustile wiederzubeleben. Der Historismus löste den Klassizismus ab, in dem die Antike im Mittelpunkt stand. Nun wurden auch noch Romanik, Gotik und Renaissance wiederbelebt. Es war also ein Rückgriff auf Stilelemente der Vergangenheit. So entstanden spezielle Formen wie die Neogotik, die Neorenaissance und der Neobarock. Oftmals wurden die Stile aber auch frei miteinander kombiniert. In dieser Zeit kam das Bürgertum zu wirtschaftlicher Macht, da in allen europäischen Städten ein Wirtschaftswachstum ausbrach. Nun konnten sich auch Fabrikbesitzer, also normale Bürger, solche prachtvollen Häuser leisten. Die entstandenen Villen erinnern oft an kleine Burgen aus dem Mittelalter, teils sahen sie aus wie die Stadthäuser der Renaissance oder wie kleine Barockschlösschen. Der Historismus steht als Gegensatz zu den gerade entstehenden Industriebauten.
Im Stil des Historismus wird speziell in Deutschland in der sogenannten „Gründerzeit“ gebaut.
