Skip to main content

Detailansicht für den Begriff

Burgen

In der Spätantike, nach dem Untergang des Römischen Reiches um 400 – 500 nach Christus, war Europa zerstritten. Um sich zu schützen, zu verteidigen und ihre Feinde besser sehen zu können, bauten die Menschen hölzerne Wehranlagen auf Erhöhungen, Bergkuppen, Felsen oder Inseln. Viele Menschen nutzten diese Rückzugsorte und beschlossen dort zu wohnen, da es sicherer war.

Ab circa 1200 erweiterten die Menschen ihre Wehranlagen. Einige konnten sich das jetzt leisten, weil sie in den Kriegen viel Geld verdient hatten. Die Besitzer der Wehranlage benötigten Personal und brauchten Soldaten, die wiederum dort untergebracht werden mussten. So entstanden auf den Wehranlagen immer mehr Wohnhäuser aus Stein und Repräsentationsräume, kleine Kapellen (der Glaube an Gott war den Menschen damals sehr wichtig), Ställe und Turmanlagen. Diese Anlage wurde von festen Mauern umgeben. Um diese wurden oftmals auch Gräben gezogen. Die manchmal mit Wasser gefüllt waren. Oder es wurden Wälle um die Mauern angelegt. Alles um sich gegen Eindringlinge gut zu schützen und zu verteidigen. Jede Burg, so wurde diese Wehranlage nun genannt, besitzt einen Bergfried. Dieser freistehende Turm dient zur Beobachtung der Umgebung und ist die Hauptverteidigungsstelle der Burg. Da dieser Turm so hoch und so stabil gebaut wurde, war er auch die letzte Zufluchtsstätte für die Bewohner, wenn der Feind die Mauern überwunden hatte. Um die Wasserversorgung für die Bewohner zu sichern wurden Zisternen und Brunnen angelegt, für den Fall, dass die Burg über eine längere Zeit belagert wurde.

Nachdem die Lage in Europa langsam ruhiger wurde, erlebten die Städte wieder einen Aufschwung. Viele Bewohner verließen die einst sicheren Burganlagen um fortan in der Stadt zu leben. Die Burgen verloren damit an Bedeutung und zerfielen über die Jahrhunderte. Allein in Deutschland sollen einmal 8.000 bis 10.000 Burgen gestanden haben. 

Viele Burgen wurden jedoch zu Schlössern umgebaut.