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Detailansicht für den Begriff

Barock

Am Ende der Gotik und in der Renaissance entstanden immer prächtiger und größer werdende Gotteshäuser. Die Könige in ihren zugigen und kalten Burgen, wollten auch in solchen schönen Gebäuden leben. Sie bauten Schlösser. Später entstanden auch barocke Bürgerhäuser. Der Begriff Barock stammt aus dem Portugisischen und beschreibt etwas „Schwülstiges, Merkwürdiges“. Die Gebäude sollten nach außen beeindruckend und mächtig wirken. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Zeit, der das barocke Lebensgefühl nach außen trug, war der französische „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. Er selbst sah sich als Mittelpunkt der Welt, als die Sonne. Sein Schloß Versailles bei Paris sollte das Vorbild für viele anderer europäischer Herrscherpaläste werden. In diesem Schloß lebten 1000 Menschen, es war eine kleine Stadt für sich. 

Die Schlösser sind immer symetrisch aufgebaut, meist als Dreiflügelanlagen („Corps de logis“ = Hauptgebäude, Rückseite mit Gartenfront, „Cour d‘honneur“ = Ehrenhof/Empfangshof, Vorderseite: dreiseitig umbaut (Dreiflügelanlage) die zur Stadt hin geöffnet ist). Die Gärten waren riesige Parkanlagen, die ebenfalls exakt symmetrisch angelegt wurden. Einzelne Kunstgattungen wie die Baumeisterei, die Malerei, die Skulpturenbauerei verschmolzen miteinander: es wurden Gesamtkunstwerke geschaffen. Die Gebäude sahen von innen genauso prächtig aus wie von außen. Heutzutage wirkt der Barock auf uns oft überladen, es gibt einfach zu viel von allem. Aber genauso war das damals gewollt. Viele Decken- und Wandgemälde, plastische Figuren, kleine Putten (Engelchen), aufwendige Stuckelemente mit Schnörkeln, Blätterformen und muschelförmigen Elementen, Säulen und Pilastern schmücken die Räume. 

Der Barock dauert von circa 1650 – 1789. Ab 1730 ging er immer mehr in den Rokkoko über. Diese beiden Architekturepochen lassen sich jedoch nicht genau voneinander abgrenzen. Der Begriff Rokoko leitet sich ab von „Rocaille“, das sind muschelförmige Ornamente, die während dieser Zeit vermehrt eingesetzt wurden. Die Farben wurden etwas dezenter, weniger bunt, es wurde mehr mit Pastellfarben gearbeitet. Ansonsten ähneln sich diese beiden Baustile jedoch sehr.